Die Grenzen der KI im E-Learning: Faktor Mensch

Hast du dich schon gefragt, ob AI/KI demnächst deinen Job überflüssig machen wird?

Du bist nicht allein, denn tatsächlich ist es so, dass künstliche Intelligenz in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht hat.

Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos und wir können uns das Ausmaß bisher nicht vorstellen, denn womöglich stehen wir gerade an einem Punkt in der Geschichte, der die Erfindung des Internets und die Entdeckung der Antibiotika wie Nebensächlichkeiten aussehen lassen könnte.

Wenn wir uns nun an das Internet aus dem Jahr 1995 erinnern, dann denken die meisten von uns an klobige Webseiten mit Fremdscham erweckenden GIFs und das sich ratternd abmühende Modem.

Auch die KI ist jetzt in der Entstehungsphase – wir haben es NOCH mit klobigen LLMs und den ersten Gehversuchen zu tun.

Grenzen des Einsatzes künstlicher Intelligenzen

  • Während künstliche Intelligenzen den menschlichen Arbeitsaufwand reduzieren und eine großartige Unterstützung sein können, so z. B. bei der Verarbeitung großer Mengen an Daten, so fehlt es ihnen jedoch an menschlicher Intuition.
  • Die Ausgabe der KI ist abhängig von der Qualität der Prompts. Denn ohne einen gut geschriebenen Prompt, weiß auch die KI nicht wirklich, was von ihr erwartet wird.
  • Es ist bisher nicht final geklärt, ob KI-generierte Bilder und Texte dem Urheberrechtsschutz unterliegen. Experten gehen jedoch davon aus, dass dies nicht der Fall ist, sogar wenn ein Mensch an der Erstellung durch kreatives Prompten beteiligt war. Jeder kann daher die für den eigenen Kurs erstellten Inhalte kopieren und nutzen.
  • KI bietet uns keine originellen Ideen, sondern kombiniert in einem Großteil der Fälle bereits bestehende Inhalte. Das WSJ-Interview mit Open AI/SORA ist vielsagend, denn auf die Frage, wo denn nun die Daten für die Erstellung der SORA-Videos stammen, möchte man bei Open AI nur ungern eingehen.

KI kann nicht alles, aber sie kann uns mühselige Arbeiten abnehmen

Immer wieder ertappe ich inzwischen Agenturen dabei, wie sie das Wort “KI” nutzen, um modern zu wirken. Teilweise nimmt das auch ziemlich groteske Züge an und es wird versucht KI in jeden einzelnen Post zu verpacken, ungeachtet dessen, ob das überhaupt Sinn ergibt.

Das Wort KI taucht plötzlich in jedem einzelnen Post auf, sogar bei den Weihnachtsgrüßen.

Wie mit jedem Tool sollte man sich jedoch gut überlegen, ob es für den Einsatzzweck geeignet ist. Im Gegensatz zu Automation, bei der lediglich Arbeitsschritte aufgezeichnet und wiederholt werden, bietet uns KI die Möglichkeit auch Arbeiten ausführen zu lassen, die sich nicht exakt wiederholen.

KI eignet sich unter anderem für die folgenden Aufgaben:

  • Zusammenfassen und auswerten von großen Datensätzen
  • Gap/SWOT-Analysen von Lerninhalten
  • Brainstorming
  • Texte vorverfassen
  • Ein erstes Auswerten von Schüleraufgaben
  • Adaptives bzw. individualisiertes Lernen (LMS)
  • Geführte Erstellung von Grafiken und Assets.

Ein Beispiel für ein hilfreiches AI-Tool ist “Eurekaa“, ein AI-Tool, welches nicht nur die Lehrpläne der Kurse vieler Kursplattformen durchleuchtet, sondern auch Lücken erkennt und entsprechende Vorschläge für Ergänzungsmodule und Kurslehrpläne erstellen kann.

Eurekaa - Kursanalyse auf Plattformen wie Udemy, Domestika, LinkedIn Learning und EDX.
Eurekaa - SWOT-Analyse von Kursen und Vorschläge für Erweitungsmodule.

Eurekaa.io – KI-Tool für die Kurations- und Outliningphase

Ein weiteres beliebtes Tool ist “Thispersondoesnotexist“. In Kursen verwenden wir häufig menschliche Avatare, dürfen aus rechtlichen Gründen jedoch nicht einfach Bilder aus der Google-Bildersuche verwenden.

Für Projekte, bei denen kein Budget für Fotoaufnahmen mit Models zur Verfügung steht, kann diese Seite wirklich hilfreich sein, denn die KI erstellt Fotos von Menschen, die in der Realität nicht existieren.

Thispersondoesnotexist.com – Tool für die Erstellung von KI-Porträts

Zusammenfassend …

Halten wir fest, dass KI unseren Arbeitsalltag bereichern kann. Wir dürfen uns aber bis dato nicht darauf verlassen, dass die KI fehlerfrei arbeitet und originelle Ideen zutage fördern.

Auch für das Verstehen komplexerer Zusammenhänge ist weiterhin ein Mensch erforderlich.

Viele rechtliche Aspekte, unter anderem das Urheberrecht, sind bislang nicht final geklärt und können dazu führen, dass unsere Arbeit von Mitwettbewerbern genutzt wird.


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